Und wieder neigt sich ein Jahr seinem Ende entgegen und in nur wenigen Tagen wird auch das Jahr 2018 Geschichte sein. Wieder ein Jahr mehr in den rund 1700 Jahren Deutz und wieder ein Jahr, auf das wir dankbar aber sicher auch nicht ganz ohne Stolz zurückblicken können.
Mehr als zu Beginn des Jahres zu erwarten war konnte in 2018 erreicht werden, mehr für uns als Verein, mehr für unser Veedel und mehr für den Historischen Park Deutz.
Deutz hat in 2018 als Teil der Kölner Innenstadt gewonnen!
Mit dem FHPD in den Advent 2018
Am römischen Osttor, im Historischen Park Deutz, strahlt seit dem Samstag vor dem 1. Advent wieder ein Weihnachtsbaum des FHPD. Es ist mittlerweile der fünfte Baum, den wir hier im Rahmen unserer Patenschaften über das Bodendenkmal römisches Osttor aufstellen konnten, was wir natürlich mit einem entsprechenden Rahmenprogramm und mit Unterstützung von Ludwig Sebus, Bürgermeister Hans-Werner Bartsch, dem Caritas-Seniorenzentrum St. Heribert und vielen Gästen bei vorweihnachtlichen Klängen und mit Glühwein, Lebkuchen und römischem Gewürzwein gefeiert haben.
Der Historische Park Deutz – eine neue Adresse in Köln
Dieser Start in den Advent 2018 war dann auch die letzte von vielen Veranstaltungen, mit denen wir auch im Jahr 2018 auf unser Ziel, den Historischen Park Deutz, aufmerksam machen wollten und sicher erfolgreich aufmerksam machen konnten. Denn wohl nicht ganz ohne Grund können wir heute davon sprechen, im Jahr 2018 ein wichtiges Ziel des Vereins erreicht zu haben: Seit September 2018 gibt es nämlich durch den einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt auch ganz offiziell den Historischen Park Deutz. Im Laufe des kommenden Jahres wird man das dann auch deutlich sehen und erkennen können, nämlich dann, wenn die aktuellen Ausführungspläne der Stadtverwaltung umgesetzt werden und der südliche Teil des Rheinboulevards deutlich erkennbar zu einem Teil des HistorischenPark Deutz wird.
Stadt(teil)planung von unten
Um eine Einmaligkeit handelt es sich beim Stadtraumprojekt Historischer Park Deutz wahrscheinlich schon, da es sich hier nicht nur um die Umsetzung von Ideen oder Plänen aus Politik und Kölner Stadtverwaltung handelt, sondern in erster Linie um das Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements von mehr als 8 Jahren intensiver Basisarbeit. Denn bereits im Oktober 2010 forderten Deutzer Bürgerinnen und Bürger in der damaligen Bürgerinitiative BID*, aus der am 11.11.2011 der FHPD hervorgegangen ist, mit einer spontanen Unterschriftensammlung vom Rat der Stadt Köln und dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Roters „…die Erhaltung und Aufarbeitung der jetzt bei den Grabungen freigelegten archäologischen Funde, die Überarbeitung und Änderung der Pläne für den Hochwasserschutz und den neuen Rheinboulevard, zugunsten eines Freilichtmuseum oder einer kleinen Archäologischen Zone in Deutz.“ Der Name Historischer Park Deutz war geboren und kam nachweislich aus den Reihen der Bürgerinitiative. So ist letztlich, bei der Unterschriftensammlung der BID angefangen und der Übernahme der beiden Patenschaften durch den FHPD, über die Namensgebung „Am Deutzer Kastell“ bis hin zum Beschluss der Bezirksvertretung vom September 2018, fast alles, was heute den Historischen Park Deutz ausmacht, auf die vielen Aktivitäten der BID* und des FHPD zurückzuführen. Irgendwie ist das also so etwas wie „Stadt(teil)planung von unten“, etwas, was in Köln sicher nicht alltäglich ist.
*BID = Bürger für die Erhaltung des kulturellen Erbes in Deutz (Mai 2010 – November 2011)
Vom Kastellfest bis hin zum Tag des offenen Denkmals
So sind alle Aktivitäten des FHPD sicher nicht alltäglich und waren es auch im vergangenen Jahr nicht. Schaut man nämlich zurück auf das Jahr 2018 fallen einem vom Kastellfest bis hin zum Tag des offenen Denkmals verschiedenste Veranstaltungen des Fördervereins ein, die mit viel Herzblut und immer unter dem Vereinsmotto „Gemeinsam für Deutz, gemeinsam für Köln“ auf ehrenamtlicher Basis von den Aktiven des FHPD geplant und durchgeführt wurden. Da steht dann natürlich an erster Stelle das Deutzer Kastellfest, das in diesem Jahr bereits zum achten Mal und wieder recht erfolgreich stattfinden konnte und längst den Kinderschuhen entwachsen ist. Unser Konzept, Geschichte erlebbar werden zu lassen und durch verschiedenste Aktionen spielerisch erfahrbar zu gestalten, ist dabei sicher aufgegangen. Allerdings wäre das ohne die Hilfe und Unterstützung unserer befreundeten Geschichts- und Reenactment-Gruppen und vieler „Einzelkämpfer“ sicher nicht möglich gewesen. Da geht ein ganz besonderer Dank an unsere Freundinnen und Freunde von Terra Coloniensis, die vom ersten Kastellfestan in ganz besonderer Weise die Zeit des Mittelalters bespielen und die Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen einladen.
So sind die Deutzer Kastellfeste heute als Epochenfeste weit über die Kölner Stadtgrenzen hinaus bekannt und gewinnen als Geschichts- & Kulturfeste von Jahr zu Jahr mehr an Beachtung. Schon jetzt liegen uns erste Anmeldungen für das Kastellfest 2019 vor.
Wie bei den Kastellfesten auch bietet der FHPD das ganze Jahr über Führungen im Historischen Park Deutz an, zeigt die an vielen Stellen sichtbaren „Bodenschätze“ von Deutz und vermittelt durch diese Rundgänge Deutzer Geschichte und Archäologie. So waren wir beispielsweise auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit dem Altenzentrum
St. Heribert offizieller Teilnehmer beim Tag des offenen Denkmals und konnten an beiden Tagen mehr als 500 interessierten Besucherinnen und Besuchern die mehr als 1700 Jahre des rechtsrheinischen Kölns näherbringen. Nicht selten hörten wir dabei, insbesondere in den historischen Gewölbekellern der ehemaligen Abtei Deutz, Sätze wie:
„Wir wussten ja überhaupt nicht, wie spannend Deutzer Geschichte sein kann und was hier noch alles verborgen ist“. Das fördert natürlich das jetzt schon besonders große Interesse am Historischen Park Deutz.
Der FHPD im Veedel
Außer bei unseren eigenen Veranstaltungen waren wir 2018 aber auch bei vielen Aktionen der anderen mit uns verbundenen Deutzer Vereine zu finden. Ob beim Karnevalistischen Frühschoppen der Interessengemeinschaft Deutzer Dienstagszug (IGDD), beim Kommers der DKG Schäl Sick, beim Sommerstart von Deutzkultur, beim Krönungsball der Deutzer Schützen, beim Familien- & Stadtteilfest der IG Deutz, beim Brückenfest der Düxer Clowns oder beim Sommerfest der Deutzer Kleingärtner – wir waren dabei, sind uns gute und freundschaftliche Kontakte in die Deutzer Vereinswelt
doch ganz besonders wichtig. Außerdem machen diese Besuche ja meistens auch noch eine Menge Spaß!
Die Patenschaften des FHPD
Im Rahmen der bereits im Jahr 2013 vom FHPD übernommenen Patenschaften pflegen wir nicht nur das Areal um das ehemalige Kloster St. Heribert und die Anlagen rund um das Osttor des Kastells, sondern gestalten und bepflanzen auch die Beete am Osttor. Jeden Freitag waren wir auch in diesem Jahr für rund 2 Stunden vor Ort und kümmerten uns unter dem Motto „Grünpflege am Osttor“ um ein sauberes und gepflegtes Umfeld. Außerdem trafen wir uns mit besonders vielen Helferinnen und Helfern an einem Samstag im April zum jährlichen Frühjahrsputz und einmal an einem Samstag im Oktober zum großen Herbstputz. Bei diesen beiden Großputztagen wurden wir von der AWB unterstützt, da wir diese als „Kölle putzmunter-Aktionen“ angemeldet hatten. Der Kölner EXPRESS berichtete hierüber mit einem ausführlichen Artikel und einigen schönen Fotos.
Unser ganz besonderes Augenmerk liegt seit Übernahme der Patenschaft über das spätrömische Osttor des Kastells im Jahre 2013 natürlich auf der baulichen Situation der römischen Substanz, wie auch auf den modernen Aufmauerungen aus den 1970er Jahren. Dabei haben wir immer wieder auf den ausgesprochen kritischen Zustand der Mauern hingewiesen, die durch Nässe, Frost und Bewuchs vom Verfall bedroht waren. Wir haben in der Vergangenheit aber nicht nur auf diese Bedrohungslage hingewiesen, sondern der Stadt Köln auch ganz konkret aktive und finanzielle Unterstützung zum Erhalt und zur Sanierung des Bodendenkmals angeboten.
Eine Restaurierung der aus dem Boden ragenden Mauern wurde im Sommer 2018 vorgenommen und erfolgreich abgeschlossen. Unklar ist jetzt allerdings noch, wie die römische Substanz im Erdreich aussieht. Um eine weitere das Mauerwerk schädigende Durchnässung der Mauern zu verhindern, wird in 2019 das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung Maßnahmen zur Ableitung des Oberflächenwassers ergreifen.
Das war’s in 2018
Zum Ende dieses Rückblicks auf 2018 muss ich feststellen, das Jahr des FHPD war ja doch ganz schön voll und ereignisreich. Dabei habe ich hier nicht einmal alles erwähnt, was erwähnt werden könnte. Da waren nämlich noch unsere Exkursion nach Xanten oder unsere Teilnahme am 1. Tag der Kölner Stadtgeschichte im Odysseum. Darüber und über so manch anderes mehr an anderer Stelle.
Hier finden Sie den Text als PDF zum Download: Jahresrückblick 2018