Aktuelle Stellungnahme des FHPD zu Reaktionen auf die Aktion „10.000 Postkarten an den Oberbürgermeister“

Köln, 01.10.2014

In den letzten Wochen hat die gemeinsame Postkartenaktion der drei Kölner Vereine Fortis Colonia e.V., Heimatverein Alt Köln e.V. und Förderverein Historischer Park Deutz e.V. (FHPD) für etlichen Wirbel und erhebliche Verstimmung in Teilen der Kölner Stadtverwaltung, vor allem im Amt für Bodendenkmalpflege, gesorgt. Dies hat dazu geführt, dass der bislang gute Kontakt zum Römisch-Germanischen Museum Köln und der Kölner Bodendenkmalpflege, derzeit „auf Eis“ liegt.

Am 29. September äußerte sich Dr. Marcus Trier bei einer Veranstaltung des Architektur Forum Rheinland e.V. zur oben genannten Aktion. Die Empörung liegt scheinbar vor allem in dem Begleit­text zur Postkartenaktion begründet. Hier wird folgendes Szenario dargelegt:

Vor fünf Jahren stürzte das Kölner Stadtarchiv ein. Neben dem Archiv für Papier und Pergament gibt es aber noch ein zwei­tes Stadtarchiv über und unter der Erde. […] Aber auch dieses zweite Stadtarchiv ist akut bedroht.“

Dieser Abschnitt sollte lediglich die gleichwertige Bedeutung der Bau- und Bodendenkmäler, visualisiert als ein zweites Stadtarchiv, hervorheben. Leider wurde jedoch die Tatsache des Archiveinsturzes, bei dem tragischer weise zwei Menschen ihr Leben verloren, zum Dreh- und Angelpunkt in der Gegenargumentation der Verwaltung. Die eigentliche Aussage der Postkartenaktion, so wie sie seitens der Vereine gemeint und auch in weiten Kreisen verstanden wurde, trat somit bedauerlicherweise in den Hintergrund:

„[…] Teile des kultu­rellen Erbes unserer Stadt [werden] zugunsten einer beton- und profitorientierten Stadtplanung un­wiederbringlich vernichtet […].

Sinn und Zweck der Postkartenaktion war die Herausstellung, dass Entscheidungen seitens der Stadt bezüglich Stadtentwicklung und –planung häufig dazu führen, dass Archäologie zerstört wird. Natürlich ist es Aufgabe der Bodendenkmalpflege, diese Archäologie vorher zu dokumentieren und Eingriffe möglichst gering zu halten. Auslöser für das Problem ist unseres Erachtens jedoch nicht die Bodendenkmalpflege, sondern die Stadtplanung. Als Außenstehende stellen wir uns die Frage, in wieweit die Bodendenkmalpflege hier nicht selbst einem Druck seitens der Stadtverwaltung unterliegt, der unter anderem auch einem Investoreninteresse geschuldet ist. In aller Deutlichkeit weisen wir noch einmal darauf hin, dass es niemals unsere Absicht war einzelne Personen anzugreifen oder die Arbeit der Bodendenkmalpflege zu diskreditieren. Wie im Begleittext und auch während der Pressekonferenz zur Postkartenaktion dargelegt, war es unsere Absicht:

„[…] die Arbeit der Verantwortlichen [zu] unterstützen, die mit dem Schutz unserer Geschichte und ihrer Zeugnisse betraut sind – damit Köln nicht zu einer gesichts- und geschichtslos aussehenden Stadt wird.“

Letztlich hat die falsche Interpretation unserer Absichten dazu geführt, dass die Initiatoren der Postkartenaktion in Misskredit geraten sind. Äußerst befremdlich und enttäuschend empfanden wir es als Förderverein Historischer Park Deutz, dass jegliche Versuche unsererseits zu einem klärenden Gespräch bisher unbeantwortet blieben. Umso mehr, als dass es zwischen den Vorständen der Vereine Fortis Colonia e.V. und Heimatverein Alt Köln e.V. und dem Römisch-Germanischen Museum ein klärendes Gespräch gab, bei dem der Vorstand des FHPD explizit ausgeschlossen wurde. Dies zeigt deutlich, dass seitens des Römisch-Germanischen Museums und der Bodendenkmalpflege der FHPD als hauptverantwortlicher Initiator der Postkartenaktion gesehen wird. Wir möchten an dieser Stelle deutlich betonen, dass die Aktion gemeinsam mit den Vorständen aller drei Vereine beschlossen wurde und dass insbesondere der Begleittext, welcher zu den eingangs erwähnten Irritationen führte, durch Mitglieder des Vorstands von Fortis Colonia e.V. verfasst wurde.

Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn uns die Möglichkeit gegeben würde, die derzeit vorherrschenden Probleme ausführlich zu besprechen, um so die bestehenden Irritationen zu beseitigen. Eine positive gemeinsame Zusammenarbeit, wie sie auch in der Satzung des FHPD verankert ist, wird von uns weiterhin angestrebt. Denn nur gemeinsam mit Bodendenkmalpflege und Römisch-Germanischem Museum lässt sich unser Ziel, die Schaffung eines Historischen Park Deutz, verwirklichen.