Aus gegebenem Anlass wendet sich der FHPD am 20.02.2014 mit einem Offenen Brief an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Köln. In Form einer Resolution fordern wir einen Denkmal schonenderen Umgang und eine sichtbare und somit erlebbare Darstellung der Archäologie von Deutz im neuen Rheinboulevard. Die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Pläne zur Gestaltung des Planungsberreichs um den mittelalterlichen Wehrturms der Grafen von Berg werden hierbei nicht nur durch den FHPD nachdrücklich abgelehnt. Ein dem historischen und archäologischen Wert des Areals entsprechendes, zukunftsorientiertes Umplanen erscheint uns hier zwingend geboten.
Hier einige Stellungnahmen zur Resolution des FHPD vom 20.02.2014:
28.02.2014
„Fortis Colonia e. V. schließt sich dem Protest des Fördervereins Historischer Park Deutz e. V. vom 20.02.2014 an. Es wäre für die Stadt Köln in vielfacher Hinsicht ein Gewinn, wenn archäologische Besonderheiten auch im Rechtsrheinischen sichtbar wären.
Die besondere Ausstrahlung des östlichen Tors des spätrömischen Kastells Divitia in Deutz verlor bereits nach seiner kürzlich vorgenommenen Neugestaltung an Wirkung innerhalb seines Umfeldes.
Der s.g. Schinkenkessel droht in der geplanten Einbeziehung in die Rheinboulevardtreppe als römisch-preußisches Relikt verloren zu gehen. Er wird in der Ufertreppe nicht mehr als Turm römischer bzw. preußischer Festungsanlagen erkennbar sein.
Verschwinden die Reste des mittelalterlichen Wehrturms durch Kappung des mittelalterlichen Originalbefunds um etwa 10% und anschließendem und vollständigem Zuschütten zugunsten einer LKW-Zufahrt, so wird nicht nur der bauliche Rest des Turms gemindert, sondern auch ein weiterer ungewöhnlicher historischer Gebäudeteil dem Blickfeld der Kölner und Kölnbesucher entzogen. Ein Historische Park Deutz würde somit einen weiteren Höhepunkt verlieren.“
Konrad Adenauer
Vorsitzender von Fortis Colonia. e.V.
28.02.2014
„Der Vorstand der Bürgervereinigung Deutz e.V. schließt sich der Resolution des Fördervereins Historischer Park Deutz e.V. vom 20.02.2014 vollinhaltlich an und erwartet, auch für die der BüV angeschlossenen Vereine und Institutionen, eine Überprüfung der Pläne für den südlichen Teil des Deutzer Rheinboulevards in Bezug auf eine erlebbare Integration der Archäologie in Rheinboulevard und einem zukünftigen Historischen Park Deutz.
Deutz, als rechtsrheinischer Teil der Kölner Innenstadt, darf in Bezug auf die Darstellung der Kölner Geschichte der Kölner Altstadt nicht untergeordnet werden. Auch die wechselvolle 1700-jährige Geschichte von Deutz muss zukünftig für Kölner und Kölnbesucher erkennbar und erlebbar werden. Der neue Rheinboulevard darf nicht nur Tribüne für die Kölner Altstadt werden. Hierfür sollten die Chancen und Möglichkeiten bei der Neugestaltung des Deutzer Rheinufers genutzt werden.“
Für die Bürgervereinigung Deutz e.V.:
Toni Schäfer, Detlev Lang
22.02.2014
„Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Tremblau,
die CDU Fraktion in der BV 1 sowie die CDU Deutz unterstützen uneingeschränkt
die Resolution des Foerdervereins Historischer Park Deutz.
Wilhelm Schenk
Mitglied der BV 1
Michael Musto
Vors. des OV Deutz der CDU“
22.02.2014
„Der Heimatverein Alt-Köln schließt sich dem Protest des Fördervereins Historischer Park Deutz e.V. hinsichtlich dessen Forderung, möglichst viele Originalteile des mittelalterlichen Wehrturms sichtbar zu erhalten, nachdrücklich an.
Für die Attraktivität Kölns und seiner historischen Bedeutung sind auch die im Stadtbild sichtbaren Relikte der Vergangenheit wesentlich. Da genügen Abbildungen im Pflaster weniger, das sagen mir bei Führungen die Menschen immer wieder. Die Originale sollten so weit wie möglich sichtbar und erhalten bleiben. Immer wieder verliert die Stadt für Fremde und Einheimische an Anziehungskraft, wenn man nur auf Modelle, oder auf Abbildungen im Pflaster blicken kann und beispielsweise bei den Thermen nahe St. Peter oder nun bei dem Wehrturm in Deutz die Reste der Originale den Augen der Besucher verborgen bleiben!
Professor Dr. Jürgen Bennack
Vorsitzender des Heimatvereins Alt-Köln“